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Aufruf zu Tagungsbeiträgen

Der Ball
Geselligkeit - Macht - Politik
1400 - 1900

10. - 14. Juni 2020
Burg Rothenfels am Main

→ Download Beitragsaufruf als PDF

40 svaghisuono e ballo pngDer Ball, ein gleichsam universelles soziales Phänomen, ob an Fürstenhöfen, bei Bürgerfesten oder privaten Feiern, zeigt sich im Lauf der Jahrhunderte in unzähligen Facetten.
Schon vom Namen her dem Tanzvergnügen in vielfältigen Formen und Stilen gewidmet, ist der Ball als besondere, festlich gestaltete Form der Öffentlichkeit auch Schauplatz fürstlicher Machtdemonstration, inszenierter Rituale, sorgfältig regulierter Umgangsformen und möglichst vorteilhafter Selbstpräsentation. Nicht zuletzt spiegeln sich auch die politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, Evolutionen und Revolutionen, in den Ballsälen Europas wider.

Im Mittelpunkt dieses Symposiums steht das Phänomen des Balls in den fünf Jahrhunderten von 1400 bis 1900. Insbesondere folgende Aspekte können als Anregung für Vorträge, Workshops und andere Beiträge dienen:

  • Die Organisationsformen des Balls, vom königlich-fürstlichen Hofball („bal à la française“, „bal paré“, Wiener Hofball, usw.) über Tanzveranstaltungen für ein breiteres Publikum (Redoutenbälle) bis zum Hausball: Verlauf, Orte (Ballsäle), Zeiten und Anlässe (Hochzeitsbälle, Wohltätigkeitsbälle), Ballordnungen, Zeremoniell und Rituale, Anstand und Eleganz, Kostüm und Maske, ...
  • Die Teilnehmer: Tänzer, Musiker, Tanzmeister, Veranstalter, ...
  • Tanzformen und Tanzrepertoire: kollektive versus Paartänze, Wandel der Tanzformen, tänzerische Codes, ...
  • Gerard ter Borch Dancing couple aus1Gesellschaftliche und politische Einflüsse: der Ball und die Aufklärung, die Walzer-Revolution, der Ball als Mittel der Politik, ...
  • Die Identitätsfrage: Nationale und regionale Ausprägungen des Balls, Imitationen, Moden und Spezifitäten, ...
  • Funktionalität des Balls: Visualisierung einer sozialen Hierarchie, fürstliche Machtdemonstration, bürgerliche Selbstpräsentation, erotische Begegnungen, Befreiung vom Alltag, ...
  • Wechselwirkungen zwischen Bühne und Ballsaal: Ballszenen in Opern, theatralischer Tanz im Ballsaal, ...
  • Der Ball und die Frau: der Ball als Heiratsmarkt, die Frau zwischen Dekorationselement und Verführerin, Emanzipation im Ballsaal, ...
  • Der Ball in theoretischen Tanzschriften: Lob und Kritik zeitgenössischer Autoren, ...
  • Der Ball im Spiegel der Künste: Ballszenen in Literatur, Musik und Malerei.

Neben der Förderung der wissenschaftlichen Diskussion ist es ein besonderes Anliegen der Tagung, interessierten Tänzern und Tanzliebhabern den aktuellen Forschungsstand zu präsentieren. Das Angebot reicht deshalb von Vorträgen, Workshops, Demonstrationen, einer Bücher- und Musikausstellung bis hin zu geselligen Tanzabenden und einem festlichen Ball mit Live-Musik.

Gesucht sind bisher nicht öffentlich vorgestellte Beiträge, die sich mit oben genannten Themenrahmen befassen. Eine Publikation ist vorgesehen und wird zum Symposium erscheinen.

Kategorien der Beiträge:

A Ball by Giovanni Paolo Panini aus1

Vorträge: Dauer: 25 min, anschließend ca. 10 min Diskussion
Die Vorträge können auch kurze Tanzdemonstrationen enthalten. Eine Publikation im Tagungsband ist vorgesehen und wird bereits beim Symposium vorliegen.
Honorar: 200.- Euro

Wissenschaftliche Poster: max. 60 x 80 cm
Unsere Posterausstellung ermöglicht auch eine Kurzpräsentation von Forschungsergebnissen. Oben genannte Posterfläche erlaubt Ihnen, Ihre Forschung in Text und Bild zu präsentieren, zu erläutern und zu diskutieren.
Honorar: 50.- Euro

Workshops: Dauer: 90 min
Eine thematische Kopplung mit einem Vortrag ist möglich. Wegen der Durchführung in Gruppen von ca. 20 - 40 Personen wird jeder Workshop dreimal gehalten. Arbeitsmaterialien für die Teilnehmer sollten vorbereitet werden.
Honorar: 200.- Euro

Kurzaufführungen: Dauer: 15 - 30 min
Diese Kategorie ermöglicht es Ihnen, Ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema einem Fachpublikum vorzustellen.
Honorar: Befreiung von der Teilnahmegebühr (ca. 220.- €) für alle Auftretenden

Abraham Bosse 001 aus1Anleitung der Tanzabende: Dauer: 100 – 120 min

Ein Programm sollte einige einfache, schnell zu erlernende Tänze aus oben beschriebenen Themenrahmen enthalten. Jedes Programm wird zweimal unterrichtet, da auch hier die Gruppe geteilt wird. Einmal steht dabei eine Musikgruppe zur Begleitung zur Verfügung, einmal muss entsprechende „Konservenmusik“ vorbereitet werden. Die Tänze dienen als Grundlage für das Tanzprogramm des Balls.
Honorar: 200.- Euro

Honorare und Aufwandsentschädigungen:
Referenten und Beteiligte an den Kurzauftritten sind von der Teilnahmegebühr befreit. Über die oben genannten Honorare hinaus können leider keine weiteren Zuschüsse zu Übernachtungs- oder Fahrtkosten gewährt werden.

Konferenzsprache:
Vorträge, Workshops und Tanzabende können in Deutsch oder Englisch gehalten werden.

Meldeschluss: 1. Juni 2019

Bitte senden Sie bis zum 1. Juni 2019 eine kurze Zusammenfassung (max. 1 Seite) des geplanten Beitrags an Markus Lehner (siehe unten) per Post, Fax oder Email. Der wissenschaftliche Beirat wird dann aus den eingesandten Vorschlägen bis zum 1. August 2019 eine Auswahl treffen.

KitchenBall aus1Wissenschaftlicher Beirat:

Prof. Carol G. Marsh (Musikwissenschaftlerin, Hrsg. von „Musical Theatre at the Court of Louis XIV“)
Prof. Marie-Thérèse Mourey (Professorin für Germanistik an der Universität Sorbonne, Paris, zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich des historischen Tanzes)
Dr. Irene Brandenburg (Musik- und Tanzwissenschaftlerin, Leiterin der "Derra de Moroda Dance Archives", Universität Salzburg)
Dr. Anne Daye (Tanzwissenschaftlerin und Director of Education and Research der Historical Dance Society, London)
Markus Lehner (Autor von „A manual of sixteenth-century Italian dance steps“)

Organisation:

Markus Lehner, Dance & History e.V.

Mühlfelder Str. 18b
82211 Herrsching
Germany
Fax: +49-8152-981509
Email: info[at]historical-dance-symposium.org

Tagungsort:

Burg Rothenfels ist eine Tagungsstätte, die sich seit Jahrzehnten besonders des historischen Tanzes annimmt und deshalb vielen Tänzern und Tanzgruppen ein fester Begriff ist. 2004 fand dort das 1. Rothenfelser Tanzsymposion statt. Die in den ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert stammende Burganlage bietet dazu einen schönen atmosphärischen Rahmen. Die Burg liegt direkt am Main zwischen Würzburg und Frankfurt, 7 km nördlich von Marktheidenfeld.
www.burg-rothenfels.de