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Italien und der Tanz

Tanz in Italien, italienischer Tanz in Europa 1400 - 1900
Für Barbara Sparti (1932 - 2013)

25. - 29. Mai 2016
Burg Rothenfels am Main

Mit unserem nächsten Symposium möchten wir Barbara Sparti ehren, eine der führenden Tanzforscherinnen des 20. Jahrhunderts, die 2013 verstarb. Entsprechend dem Schwerpunkt ihrer Forschungstätigkeit wird die vielfältige Tanzkultur Italiens ‒ vom ausgehenden Mittelalter bis in die Zeit des Risorgimento ‒ im Mittelpunkt des Symposiums stehen.
Einen zentralen thematischen Bereich sollen die Tanzstile und –formen bilden, die sich in Italien in verschiedenen regionalen, kulturellen und institutionellen Kontexten ausprägten, ihre historische und stilistische Entwicklung, ihre Verbreitung in Europa, ihr Einfluss auf andere nationale Tanzstile, und ihre Rolle (als Stil, als Form, als kulturelle Praxis) bei der Vermittlung italienischer Kultur in Europa. Ebenso wollen wir den Einflüssen nachgehen, die von anderen Tanzkulturen (z.B. der französischen) ausgingen und entsprechende Spuren in Italien hinterließen.

In diesem Zusammenhang soll es auch um die Künstler gehen, die daran wesentlichen Anteil hatten: italienische Tänzer, Tanzmeister, Choreographen und Pädagogen, die an europäischen Residenzen und Metropolen wirkten, italienische Tanzkunst in Europa verbreiteten und umgekehrt vielfältige Einflüsse aufnahmen.
Einen weiteren Schwerpunkt des Symposiums wird der italienische Beitrag zur Entwicklung des Bühnentanzes in Europa bilden. Wir wollen uns dabei den Charakteristika des italienischen Stils und seiner Abgrenzung zu anderen "nationalen" Stilen widmen, aber auch den Beziehungen zwischen Bühnentanz und Theater, insbesondere der italienischen Oper, sowie dem Einfluss der Commedia dell'arte (z.B. im Hinblick auf den Einsatz von Akrobatik und Pantomime) auf den Bühnentanz.

+++ Welchen Einfluss hatte die französische Bassedanse auf den italienischen Tanzstil? +++ Wie verbreitet waren italienische Tänze im Deutschland um 1500? +++ Wie erfolgreich waren italienische Tanzmeister im 16. Jahrhundert bei der Verbreitung ihrer Tanzkultur in Europa? +++ Wie prägte italienischer Stil die französischen Ballets de cour? +++ Was galt in tanztheoretischen Diskursen als „typisch italienisch"? +++ Welche Erkenntnisse liefert uns die Ikonographie zur Tanzkultur in Italien? +++ Welche Bedeutung hatte Tanz in der italienischen Oper? +++ Welche Rolle spielten italienische Tänzer und Choreographen an europäischen Bühnen? +++ Inwieweit beteiligten sich Wandertruppen am Tanz-Kulturtransfer in Europa? +++ Wie stark beeinflussten "fremde" Stile die italienische Tanzkultur im 18. oder 19. Jahrhundert? +++ Was blieb erhalten vom Original in der barocken Forlana oder der Monfrina der europäischen Ballsäle? +++ Welche Rolle spielte italienischer Volkstanz in der europäischen Bühnenkunst? +++ Wie beeinflussten politische Bewegungen wie das "Risorgimento" die italienische Tanzkultur? +++

Neben der Förderung der wissenschaftlichen Diskussion ist es ein besonderes Anliegen der Tagung, interessierten Tänzern und Tanzliebhabern den aktuellen Forschungsstand zu präsentieren. Das Angebot reicht deshalb von Vorträgen, Workshops, Demonstrationen, einer Bücher- und Musikausstellung bis hin zu geselligen Tanzabenden und einem festlichen Ball mit Live-Musik.
Gesucht sind bisher nicht öffentlich vorgestellte Beiträge, die sich mit oben genannten Themenrahmen befassen. Eine Publikation ist vorgesehen und wird zum Symposium erscheinen.

Kategorien der Beiträge:

Vorträge: Dauer: 25 - 30 min, anschließend ca. 10 min Diskussion
Die Vorträge können auch kurze Tanzdemonstrationen enthalten. Eine Publikation im Tagungsband ist vorgesehen und wird bereits beim Symposium vorliegen.
Honorar: 200.- Euro

Wissenschaftliche Poster: max. 60 x 80 cm
Unsere neue Posterausstellung ermöglicht auch eine Kurzpräsentation von Forschungsergebnissen. Oben genannte Posterfläche erlaubt Ihnen, Ihre Forschung in Text und Bild zu präsentieren, zu erläutern und zu diskutieren.
Honorar: 50.- Euro

Workshops: Dauer: max. 90 min
Eine thematische Kopplung mit einem Vortrag ist möglich. Wegen der Durchführung in Gruppen von ca. 20 - 40 Personen wird jeder Workshop dreimal gehalten. Arbeitsmaterialien für die Teilnehmer sollten vorbereitet werden.
Honorar: 200.- Euro

Kurzaufführungen: Dauer: 15 - 30 min
Diese Kategorie ermöglicht es Ihnen, Ihre künstlerische Auseinandersetzung mit dem Thema einem Fachpublikum vorzustellen. Bitte senden Sie uns, wenn möglich, ein
Demonstrationsvideo.
Honorar: Befreiung von der Teilnahmegebühr für alle Auftretenden

Anleitung der Tanzabende: Dauer: 90 – 120 min
Ein Programm sollte einige einfache, schnell zu erler¬nende Tänze aus oben beschriebenen Themenrahmen enthalten. Jedes Programm wird zweimal unterrichtet, da auch hier die Gruppe geteilt wird. Einmal steht dabei eine Musikgruppe zur Begleitung zur Verfügung, einmal muss entsprechende „Konservenmusik" vorbereitet werden. Die Tänze dienen als Grundlage für das Tanzprogramm des Balls.Honorar: 200.- Euro

Honorare und Aufwandsentschädigungen:

Referenten und Beteiligte an den Kurzauftritten sind von der Teilnahmegebühr befreit. Über die oben genannten Honorare hinaus können leider keine weiteren Zuschüsse zu Übernachtungs- oder Fahrtkosten gewährt werden.

Konferenzsprache:

Vorträge und Workshops können in Deutsch oder Englisch gehalten werden.

Meldeschluss: 1. Juni 2015

Bitte senden Sie bis zum 1. Juni 2015 eine kurze Zusammenfassung (maximal 1 Seite) des geplanten Beitrags an Markus Lehner (siehe unten) per Post, Fax oder Email. Der wissenschaftliche Beirat wird dann aus den eingesandten Vorschlägen bis zum 1. August 2015 eine Auswahl treffen.

Wissenschaftlicher Beirat:

Prof. Carol G. Marsh (Musikwissenschaftlerin, Hrsg. von „Musical Theatre at the Court of Louis XIV")
Prof. Alessandro Pontremoli (Professsor für Tanzgeschichte und Theaterwissenschaften an der Universität Turin, zahlreiche Veröffentlichungen im Bereich des historischen Tanzes)
Dr. Irene Brandenburg (Musik- und Tanzwissenschaftlerin, Leiterin der "Derra de Moroda Dance Archives", Universität Salzburg)
Prof. Véronique Daniels (Dozentin an der Schola Cantorum Basiliensis für historischen Tanz & Notationskunde, Leiterin von RenaiDanse)
Prof. Claudia Celi (Professor für Tanzgeschichte an der Accademia Nazionale di Danza, Rom, Autorin zahlreicher Veröffentlichungen zum Tanz im 19. Jh., ehemaliges Mitglied der "Gruppo di Danza Rinascimentale di Roma" unter der Ltg. von B. Sparti)
Markus Lehner (Autor von „A manual of sixteenth-century Italian dance steps")

Organisation: Markus Lehner, Uwe Schlottermüller

Weitere Auskünfte zur Tagung geben Ihnen gerne:

Tagungsort:

Burg Rothenfels ist eine Tagungsstätte, die sich seit Jahrzehnten besonders des historischen Tanzes annimmt und deshalb vielen Tänzern und Tanzgruppen ein fester Begriff ist. 2004 fand dort das 1. Rothenfelser Tanzsymposion statt. Die in den ältesten Teilen aus dem 12. Jahrhundert stammende Burganlage bietet dazu einen schönen atmosphärischen Rahmen. Die Burg liegt direkt am Main zwischen Würzburg und Frankfurt, 7 km nördlich von Marktheidenfeld.

Weitere Informationen zur Tagungsstätte:

www.burg-rothenfels.de

Verwaltung Burg Rothenfels
97851 Rothenfels
Tel. 0049-(0)9393-99999
Fax. 09393-99995
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