Guillaume Jablonka: Italienisch-französische Tanztechnik auf der europäischen Bühne des späten 18. Jh.
Im späten 18. Jh. veröffentlichte Gennaro Magri sein Trattato Teorico-Prattico di Ballo mit Beschreibungen von Tanzschritten und ein Herr Ferrère hinterließ ein Manuskript mit Notationen von Tänzen und Balletten. Der Schlüssel für das Verständnis der damaligen Tanztechnik liegt in dem beiden Werken gemeinsamen "Ballet Pantomime", das in dieser Zeit auf den europäischen Bühnen äußerst beliebt war. In beiden Quellen findet sich ein komplexes Geflecht italienischer und französischer Einflüsse. Nach einem Vergleich der Erläuterungen Magris mit Ferrères Notationen erfolgt eine Analyse der damaligen Tanztechnik in Bezug auf ihre italienischen und französischen Wurzeln um so zu einem besseren Verständnis des europäischen Bühnentanzes im späten 18. Jh. zu gelangen.
Guillaume Jablonka, Asnières-sur-Seine, France:
Guillaume Jablonka ist als Tänzer, Choreograph und Tanzlehrer tätig. Besonders anerkannt wird sein Forschungswerk über das Ferrère Manuskript und das "Ballet Pantomime" im 18. Jh.: Das Centre National de la Danse (Paris) und das französische Kultusministerium unterstützen finanziell das Projekt "Identität des Ballet Pantomime im 18. Jh. : von den Jahrmarkttheatern zum Ferrère-Manuskript", das ihn von Quebec nach Versailles über Rothenfels führt. Mit der Kompanie "Divertimenty" arbeitet er als künstlerischer Leiter im Bereich des Historischen Tanzes.