Zwar ist sie hin, die Prinzessin: Tanz bei kur-, fürstlichen und adeligen Hochzeiten am Dresdner Hof im 17. Jahrhundert
(Angela Rannow)
Von skizzenhaft bis akribischen Akten des kursächsischen Oberhofmarschallamtes ausgehend geht es in diesem Beitrag um den Tanz am Dresdner Hof bei kur-, fürstlichen und adeligen Beilagern des 17. Jahrhunderts. Hochzeiten bieten sich dafür besonders an: geheiratet wurde immer, auch in Notzeiten. Aber wurde auch immer getanzt? Hinsichtlich konkreter Tänze, des Grades ihrer Beherrschung oder gar tänzerischer faux pas schweigt das Quellenmaterial der sächsischen Bürokratie delikat. Peniblen „Quecklisten“, akkuraten Ordnungen, detaillierten Dienstwartungen und ungefehrlichen Entwürfen lassen sich jedoch etliche Geheimnisse hinsichtlich des Tanzens am Dresdner Hof des 17. Jahrhunderts entlocken. Das betrifft den Ablauf, den Schauplatz der Tanzenden, die zum Tanze aufwartenden Musiker, die Tanzenden und ihre Funktionen beim Tanz. Wie so oft erweist sich als besonders aufschlussreich, was nicht geregelt und der dexterität, dem Belieben und impliziten Wissen der Anwesenden überlassen wurde.
Angela Rannow, Dresden, Deutschland:
Seit 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin der Palucca Hochschule für Tanz Dresden, tanzwissenschaftliche Lehre in allen Studiengängen (BA Tanz/BA Dance, BA/MA Tanzpädagogik, Master Dance Teaching, MA Choreografie, Elevenprogramm), Mentorenschaften für theoretische und tanzpraktische Projekte, Veröffentlichungen und Herausgeberschaft im Bereich Tanz, u.a. zum Modernen Tanz (Mary Wigman, Palucca), zu Improvisation und Älterer Tanzgeschichte